Bremsscheiben Verschleißgrenze

Bremsscheiben Verschleißgrenze

Wie viele Bauteile Deines Autos, unterliegen auch die Bremsscheiben einer Verschleißgrenze, deren erreichen auf einen nötigen Bremsscheibenwechsel hindeutet. Erfahre jetzt alles, was Du über das Erkennen der Verschleißgrenze wissen musst.

Jetzt Bremsenservice buchen

Ursachen für den Verschleiß von Bremsscheiben

Bremsscheiben unterliegen extremen Belastungen – sie werden hohen Temperaturschwankungen und einer außerordentlichen Hitzeentwicklung ausgesetzt. Die Reibung mit den Bremsbelägen verursacht außerdem einen hohen Materialverschleiß.  

Sind die Bremsscheiben zu stark abgenutzt steht ein Wechsel an, um jederzeit die Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten.  

Die Verschleißgrenze bei Bremsscheiben 

Die tatsächliche Verschleißgrenze bezieht sich auf eine Mindestdicke der Scheiben und wird vom Hersteller definiert. Angegeben wird sie in MIN TH (Minimum Thickness) und ist der Bremsscheibe selbst oder dem Serviceheft Deines Fahrzeugs zu entnehmen.  

Maßgeblich ist die MIN TH an der dünnsten Stelle der Bremsscheibe: sobald sie dort erreicht ist, steht ein Wechsel an. 


Hinweis: Bremsscheiben werden immer achsseitig erneuert. Das heißt, dass beide Seiten erneuert werden, auch wenn nur eine Scheibe an ihre Verschleißgrenze gelangt ist.  


Hinweise auf den Bremsscheibenverschleiß  

Moderne Fahrzeuge verfügen über eine Anzeige, die das Erreichen der Verschleißgrenze Deiner Bremsscheiben meldet.   Doch auch ohne eine derartige Anzeige gibt es zahlreiche, die zumindest auf eine eingehende Prüfung der Bremsscheiben hindeuten:

Bremsen quietschen: ein Quietschgeräusch beim Bremsen kann in Zusammenhang mit den Bremsscheiben stehen. Mehr zu quietschenden Bremsen kannst Du hier lesen.

Rütteln im Lenkrad: ungewöhnliche Bewegungen im Lenkrad, vor allem während der Bremsvorgänge, können auf abgenutzte Bremsscheiben hindeuten.

Pulsierendes Bremspedal: auch seltsame Bewegung im Bremspedal werden häufig durch Verschleiß verursacht. Ein Check-Up in der Werkstatt ist unumgänglich.

Bremsleistung lässt nach: bemerkst Du Veränderungen in der Bremswirkung, kann das viele Ursachen haben – auch eine zu starke Abnutzung von Bremsscheiben und/oder -belägen. Von einer Weiterfahrt bis zur nächsten Werkstatt möchten wir bei Veränderungen der Bremskraft dringend abraten. 


Info: Auf pauschale Kilometerangaben hinsichtlich der Verschleißgrenze ist wenig Verlass, sie gelten allenfalls als Richtwert. Je nach Fahrzeug, Fahrstil und Streckenprofil ergeben sich große Unterschiede, was die Belastung der Bremsscheiben anbelangt. 


Verschleißgrenze optisch erkennen 

Eine optische Prüfung ersetzt niemals die fachmännische Messung. Die Mindestdicke lässt sich mit bloßem Auge nicht überprüfen.  

Jedoch gibt es einige optische Merkmale, die bereits auf einen notwendigen Wechsel der Bremsscheiben hindeuten. Tiefe Rillen, ungewöhnliche Verfärbungen oder gar Risse machen den Bremsscheibenwechsel oft unumgänglich. Auch stark verrostete Stellen, die sich nicht durch gezieltes Bremsen beseitigen lassen, bedeuten oft das Ende deiner alten Bremsscheiben.  

Im Zweifel lohnt sich immer der Blick eines Profis, der im Falle des Falles ohnehin den Bremsscheibenwechsel durchführen sollte.  

Verschleißgrenze messen 

Bist Du Dir nicht sicher, lohnt sich eine Kontrolle der MIN TH in einer Werkstatt. Die Fachleute verfügen über das geeignete Werkzeug (Bremsscheiben-Messlehre) um die Dicke Deiner Bremsscheiben gründlich zu überprüfen. Unterschreitet Deine Bremsscheibe an der dünnsten Stelle den herstellerbestimmten Wert, ist ein Bremsscheibenwechsel erforderlich.  

Am besten eignet sich der Radwechsel für die Messung. So gestaltet sich das Ganze einfach, da die Räder ohnehin abgenommen werden. Außerdem hast Du die Sicherheit, dass Deine Bremsen inklusive der Verschleißgrenze der Bremsscheiben regelmäßig kontrolliert werden.  


Hinweis: Bei Trommelbremsen lässt sich der Verschleiß nur in einer fachkundigen Werkstatt prüfen, da für diese Leistung Räder und Trommeln demontiert werden müssen.  


Bremsen

Verschleiß der Bremsscheiben vermeiden 

Bremsscheiben verschleißen ohnehin aufgrund der extremen Belastung. Doch gibt es einige Maßnahmen, die den Verschleiß Deiner Bremsen deutlich verringern können.  

Zuallererst ist Aufmerksamkeit im Straßenverkehr zu nennen. Je weniger Du Deine Bremsen beanspruchst, desto geringer die Abnutzung. Vorausschauendes Fahren, Einhalten der Höchstgeschwindigkeit und Einsatz der Motorbremse verringern den verlängern die Lebensdauer Deiner Bremsscheiben enorm.  

Achte ferner darauf, nicht unnötig viel Ballast in Deinem Fahrzeug zu transportieren. Je weniger Gewicht, desto geringer die benötigte Bremskraft.  

Außerdem solltest Du Deine Handbremse nicht vergessen! Klingt komisch? Vor allem nach heftigen Bremsmanövern oder Gefahrenbremsungen, beispielsweise am Stauende oder einer plötzlich rot werdenden Ampel, sorgst Du mit dem Anziehen der Handbremse und der Entlastung des Bremspedals dafür, dass sich die Bremsbeläge von der Bremsscheibe lösen und diese gleichmäßig runterkühlen kann. Das trägt dazu bei, dass Verformungen oder schlimmstenfalls Risse verhindert werden.  

Weitere Mängel an Bremsscheiben 

Nicht nur das Erreichen der Verschleißgrenze erfordert einen Austausch Deiner Bremsscheiben. Zahlreiche weitere Defekte, die beim regelmäßigen Bremsencheck oder spätestens bei der Hauptuntersuchung aufgedeckt werden, machen einen Wechsel unabdingbar. Teilweise müssen weitere Maßnahmen ergriffen werde, um die Ursache des Problems zu beheben:  

Rostige Oberflächen: Verrostete Reibringflächen sind neben dem Verschleiß der häufigste Mangel an Bremsscheiben. Häufig ist ein zu geringer Gebrauch des Fahrzeugs Ursache für Roststellen und Korrosion. Sollten sich die rostigen Stellen nicht „freibremsen“ lassen, gilt es in einer Werkstatt abzuklären, wie es um die Bremsleistung Deines Fahrzeugs steht.  

Rillen in der Bremsscheibe: Schmutz oder kleine Steine können sich auf Bremsscheibe oder -belag absetzen und bei jedem Bremsmanöver für die Ausbildung tiefer Rillen sorgen. Diese Rillen sind nicht nur optisch erkennbar. Auch ungewöhnliche Bremsgeräusche können auf entsprechende Ablagerungen hindeuten. Sofern die Kratzer nicht tiefer sind als die vom Hersteller angegebene Mindestdicke, ist ein Wechsel der Bremsscheiben noch nicht erforderlich. Das verursachende Problem sollte jedoch umgehend behoben werden.  

Risse in der Bremsscheibe: Entdeckst Du Risse in Deiner Bremsscheibe, muss das nicht gleich das Schlimmste bedeuten. Häufig handelt es sich um oberflächliche Haarrisse, die die Funktion nicht beeinträchtigen. Sind die Risse jedoch tiefer oder klaffend und verlaufen sie über die mehr als die Hälfte der Reibringbreite, ist schnelles Handeln erforderlich – die Scheibe droht zu brechen.  

Rissbildung entsteht vor allem durch eine hohe Belastung, etwa bei zu hohen Geschwindigkeiten mit vielen Bremsmanövern oder einem falschen Verhalten bei Bergabfahrten.  

Blau angelaufene Bremsscheiben: Bemerkst Du eine blaue Verfärbung an Deinen Bremsscheiben, deutet das auf eine zu große Hitzeentwicklung hin. Diese rührt meist von festsitzenden oder klemmenden Bremsbelägen. Auch ein Fahren mit angezogener Handbremse oder ein festsitzender Bremssattel oder -kolben sorgen für eine derartige Überhitzung. Verbrannte Bremsscheiben sollten umgehend ersetzt werden.  

Ungleichmäßige Abnutzung der Bremsscheiben: Unwuchten oder nicht rund laufende Scheiben sorgen für eine ungleichmäßige Abnutzung. Zu bemerken ist solch eine ungleichmäßige Funktion meist durch eine unregelmäßige Bremswirkung oder ein Ruckeln in Lenkrad oder Bremspedal.

Sobald die Ungleichmäßigkeit eine Differenz von 2 Millimetern überschreitet oder auf einer Seite die Mindestdicke nach Herstellerangabe unterschritten ist, steht ein Wechsel der Bremsscheiben an.

Jetzt Bremsenservice buchen

FAQ