Ein Foto eines Autos im Winter auf den Straßen, um die Wichtigkeit von Winterreifen zu symbolisieren.

Winterreifenpflicht

Bei winterlichen Straßenverhältnissen wie Glatteis, Schneematsch, Schneeglätte oder Reifglätte ist die richtige Winterbereifung entscheidend. Als verantwortungsbewusster Autofahrer oder -fahrerin möchtest Du sicherstellen, dass Du den gesetzlichen Anforderungen entsprichst und Deine eigene Sicherheit sowie die der anderen Verkehrsteilnehmenden gewährleistet ist. In diesem Ratgeber erfährst Du alles Wichtige zur Winterreifenpflicht, ab wann sie gilt und welche Konsequenzen bei Nichtbeachtung drohen.

Pflicht für Winterreifen: Das Wichtigste auf einen Blick

  • Winterreifenpflicht: In Deutschland besteht eine situative Winterreifenpflicht bei winterlichen Straßenverhältnissen. Die Winterbereifung bietet erhöhte Sicherheit und Traktion auf glatten Straßen wie bei Glatteis und Schneematsch. Bei Nichtbeachtung drohen Bußgelder.

  • Mindestprofiltiefe: Achte darauf, dass die Winterreifen eine ausreichende Profiltiefe aufweisen. Die Mindestprofiltiefe für Winterreifen beträgt 1,6 Millimeter, um eine gute Haftung und Traktion auf Schnee und Eis zu gewährleisten.

  • Ganzjahresreifen: Ganzjahresreifen sind eine vielseitige Option, da sie sowohl für den Sommer als auch den Winter geeignet sind. Jedoch sollte man beachten, dass sie bei extremen Wetterbedingungen nicht die gleiche Leistung wie spezielle Winterreifen bieten können.

  • Versicherung und Unfall: Die Versicherung kann bei einem Unfall mit Sommerreifen im Winter grobe Fahrlässigkeit annehmen, was zu Kürzungen oder Ablehnungen der Leistungen führen kann.

Ab wann sind Winterreifen in Deutschland Pflicht?

Ab wann Winterreifen Pflicht in Deutschland sind, ist eine wichtige Frage für alle Autofahrer und -fahrerinnen. Gemäß der Straßenverkehrsordnung (StVO) besteht in Deutschland eine situative Winterreifenpflicht, die bei winterlichen Straßenverhältnissen wie Schnee, Eis oder Reifglätte greift. 

Es gibt jedoch keinen festgelegten Zeitpunkt im Kalender, sondern es wird empfohlen, Winterreifen ab einer Temperatur von 7°C oder darunter zu verwenden. Dies liegt daran, dass Sommerreifen bei niedrigen Temperaturen ihre Haftung und Leistungsfähigkeit verlieren, während Winterreifen speziell für diese Bedingungen konzipiert wurden. In einigen Regionen und unter bestimmten Bedingungen können Spikereifen als geeignete Winterbereifung verwendet werden. Spikereifen sind spezielle Winterreifen mit Metallstiften, die für eine verbesserte Traktion auf vereisten oder glatten Straßen sorgen. Sie werden vor allem in bergigen Regionen mit starkem Schneefall eingesetzt, um das Risiko von Unfällen zu verringern und die Fahrzeugkontrolle zu verbessern.

Viele Autofahrer und -fahrerinnen in Deutschland vertrauen auch auf die „O bis O-Regel“. Sie besagt, dass Winterreifen von Oktober bis Ostern verwendet werden sollten. Dieser Zeitraum dient als grobe Orientierung für den Einsatz von Winterreifen in Deutschland. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Verwendung von Winterreifen auch außerhalb dieses Zeitraums erforderlich sein kann, sobald Schneeglätte und Glatteis auftreten. Die genaue Entscheidung, wann Winterreifen aufgezogen werden, sollte stets anhand der aktuellen Wetter- und Straßenbedingungen getroffen werden.

Winterreifenpflicht im Ausland: Was Du bei der Reiseplanung beachten musst

Wenn Du Deine Reise ins Ausland planst und dort mit dem Auto unterwegs sein möchtest, solltest Du wissen, ob es wie in Deutschland eine Winterreifenpflicht gibt und ab wann diese besteht. Achte auch darauf, ob Du zusätzlich Schneeketten oder Spikereifen mitführen musst, um den Anforderungen Deines Reiselandes gerecht zu werden und mögliche Strafen zu vermeiden.

Einige beliebte Reiseziele, in denen Winterreifenpflicht besteht, sind Österreich, die Schweiz und Norwegen. In Österreich gilt eine generelle Winterreifenpflicht von November bis April. Zudem können Schneeketten auf bestimmten Streckenabschnitten erforderlich sein. In der Schweiz besteht keine gesetzliche Winterreifenpflicht, allerdings sollten Autofahrer und -fahrerinnen in jeder Situation fähig sein, ihr Fahrzeug zu beherrschen und ihr Auto entsprechend auszurüsten – auch bei winterlichen Straßenverhältnissen. In Norwegen herrscht eine Winterreifenpflicht von November bis März, und in einigen Regionen werden Spikereifen empfohlen oder sogar vorgeschrieben, um den kälteren Wetterbedingungen besser gewachsen zu sein.

Welche Strafen drohen bei nicht beachteter Winterreifenpflicht?

In Deutschland ist die Einhaltung der Winterreifenpflicht von großer Bedeutung, da Verstöße ernsthafte Konsequenzen nach sich ziehen können. Wenn Du die Winterreifenpflicht nicht beachtest, kannst Du mit Bußgeldern und sogar Punkten in Flensburg rechnen. Mögliche Strafen, die bei Nichtbeachtung der Winterreifenpflicht drohen, sind:

  1. Bußgelder: Verstöße gegen die Winterreifenpflicht werden mit Bußgeldern geahndet. Die genaue Höhe des Bußgeldes hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Art des Fahrzeugs und den Straßenverhältnissen. In der Regel liegt das Bußgeld im Bereich von 60 bis 120 Euro.

  2. Punkte in Flensburg: Bei besonders schweren Verstößen gegen die Winterreifenpflicht können neben dem Bußgeld auch Punkte in Flensburg verhängt werden. Dies kann langfristige Auswirkungen auf Deine Fahrerlaubnis haben und zu weiteren Konsequenzen führen.

  3. Gefährdungshaftung: Wenn Du ohne Winterreifen unterwegs bist und dadurch einen Unfall verursachst oder andere Verkehrsteilnehmer und -teilnehmerinnen gefährdest, kann eine Gefährdungshaftung greifen. Das bedeutet, dass Du unter Umständen für den entstandenen Schaden haftbar gemacht wirst und zusätzlich zu den Bußgeldern und Punkten auch die Kosten für Schäden tragen musst.

Es ist wichtig, die Winterreifenpflicht gemäß der StVO einzuhalten und die geltenden Tempolimits bei winterlichen Straßenbedingungen zu beachten. Durch die Einhaltung der Vorschriften kannst Du nicht nur Strafen und mögliche Unfälle vermeiden, sondern auch aktiv zur Verkehrssicherheit beitragen. Denke daran, dass die Straßenverhältnisse im Winter mit Schnee, Eis und Glätte deutlich anspruchsvoller sind und eine angemessene Bereifung unerlässlich ist.

Welche Reifen eignen sich für winterliche Temperaturen?

Eine Frau, die auf der Couch am Laptop sitzt, informiert sich über die Winterreifenpflicht in Deutschland.

Jetzt weißt Du, welche Bußgelder Dich erwarten können, wenn Du die Pflicht für Winterreifen in Deutschland nicht einhältst – ganz einfach vermeiden kannst Du diese Strafen, wenn Du Dich rechtzeitig um geeignete Winterreifen kümmerst.

Eine angemessene Bereifung ist unerlässlich, um auf winterlichen Fahrbahnen die volle Kontrolle über das Fahrzeug zu behalten. Wenn es um kalte Temperaturen und die Sicherheit auf den Straßen geht, sind Winterreifen die beste Wahl.

Sie wurden speziell entwickelt, um auch bei niedrigen Temperaturen und schwierigen Wetterbedingungen optimale Leistung zu bieten.

Darauf solltest Du bei der Auswahl von Winterreifen achten:

Unsere Tipps für einen reibungslosen Wechsel auf Winterreifen

Es ist nicht nur wichtig zu wissen, ab wann Winterreifen Pflicht in Deutschland sind, sondern auch was man beim Reifenwechsel beachten sollte. Der Wechsel auf Winterreifen ist eine wichtige Maßnahme, um sicher durch die kalte Jahreszeit zu kommen. Damit Du den Wechsel reibungslos und stressfrei bewältigen kannst, haben wir einige nützliche Tipps für Dich:

  1. Zeitpunkt des Reifenwechsels: Plane den Reifenwechsel rechtzeitig, bevor die winterlichen Straßenverhältnisse eintreten. Es empfiehlt sich, die Sommerreifen gegen Winterreifen auszutauschen, wenn die Temperaturen dauerhaft unter 7°C fallen. So bist Du gut vorbereitet, wenn Schnee, Eis und Glätte auftreten.

  2. Überprüfung der Winterreifen: Bevor Du die Winterreifen wechselst oder in einer Werkstatt montieren lässt, überprüfe sie auf Beschädigungen oder Verschleiß. Achte besonders auf ausreichende Profiltiefe und auf eventuelle Risse oder Dellen. Wenn Deine Winterreifen nicht mehr in gutem Zustand sind, ist es ratsam, neue Reifen anzuschaffen.

  3. Reifen lagern: Falls Du keinen geeigneten Platz hast, um die nicht verwendeten Reifen selbst zu lagern, bieten viele Werkstätten und Reifenhändler einen Reifeneinlagerungsservice an. So sparst Du Platz und kannst sicher sein, dass Deine Reifen richtig gelagert werden.

  4. Terminvereinbarung: Plane den Termin für den Reifenwechsel frühzeitig und vereinbare einen Termin mit einer Werkstatt oder einem Reifenhändler. Besonders vor dem Einsetzen des Winterreifengeschäfts kann es zu Engpässen kommen. Eine frühzeitige Terminvereinbarung sorgt dafür, dass Du den Wechsel pünktlich durchführen lassen kannst.

  5. Check des Reifendrucks: Überprüfe vor der Montage der Winterreifen den Reifendruck. Die empfohlenen Werte findest Du in der Bedienungsanleitung Deines Fahrzeugs oder auf einem Aufkleber im Bereich der Fahrertür. Ein korrekter Reifendruck gewährleistet eine optimale Performance der Winterreifen. Nach dem Reifenwechsel ist es empfehlenswert, den Reifendruck erneut zu prüfen.

  6. Räder richtig markieren: Markiere die Sommer- und Winterreifen, um sie bei zukünftigen Wechseln leichter unterscheiden zu können. Du kannst beispielsweise mit farbiger Kreide das Montagejahr auf den Reifen notieren. Praktisch ist auch, die Position der Reifen zu markieren, also hinten, vorne, rechts und links (HL, HR, VL, VR).

  7. Lagerung der Sommerreifen: Wenn Du die Sommerreifen lagern möchtest, reinige sie gründlich, bevor Du sie einlagerst. Lagere sie an einem trockenen und kühlen Ort, idealerweise auf Reifenregalen oder in Reifentaschen, um sie vor Beschädigungen zu schützen.

Mit diesen Tipps steht einem reibungslosen Wechsel auf Winterreifen nichts im Wege. Denke daran, dass eine gute Vorbereitung und rechtzeitige Planung dabei helfen, mögliche Engpässe zu vermeiden und sicher durch den Winter zu fahren.

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Zahlt die Versicherung, wenn die Winterreifenpflicht nicht eingehalten wurde?

Grundsätzlich bleibt der Versicherungsschutz der Kfz-Haftpflichtversicherung bestehen, auch wenn die Winterreifenpflicht nicht eingehalten wurde. Diese Versicherung ist gesetzlich vorgeschrieben und deckt Schäden ab, die Du mit Deinem Fahrzeug anderen Personen oder deren Eigentum zufügst.

Jedoch kann es in bestimmten Fällen zu Einschränkungen kommen. Wenn Du bei winterlichen Straßenverhältnissen ohne Winterreifen unterwegs bist und dadurch einen Unfall verursachst, kann die Versicherung grobe Fahrlässigkeit unterstellen. Dies könnte dazu führen, dass die Versicherung ihre Leistungen kürzt oder sogar ablehnt.

Wenn Du eine Teilkasko- oder Vollkaskoversicherung abgeschlossen hast, sind in der Regel auch Schäden am eigenen Fahrzeug abgedeckt. Allerdings kann es sein, dass die Versicherung bei einem Unfall aufgrund nicht angepasster Bereifung einen gewissen Selbstbehalt von Dir verlangt oder die Erstattungssumme reduziert.

Um sicherzugehen, dass Du im Falle eines Unfalls ausreichend versichert bist, ist es ratsam, die Bedingungen Deiner Kfz-Versicherung zu überprüfen. Informiere Dich darüber, wie Deine Versicherung bei Nichtbeachtung der Winterreifenpflicht reagiert und welche Einschränkungen oder Besonderheiten gelten.

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