Profiltiefe bei Winterreifen
Winterreifen sind unerlässlich, um auf Schnee, Eis und nassen Fahrbahnen den nötigen Grip zu gewährleisten. Ein wichtiger Aspekt bei der Beurteilung der Leistungsfähigkeit Deiner Winterreifen ist die Profiltiefe. In diesem Ratgeber erfährst Du, warum eine ausreichende Profiltiefe bei Winterreifen so wichtig ist, welche gesetzlichen Vorschriften bei der Mindestprofiltiefe gelten, wie Du die Reifenprofiltiefe Deiner Winterreifen richtig misst und welche Konsequenzen eine zu geringe Tiefe haben kann.
Warum ist eine ausreichende Profiltiefe bei Winterreifen wichtig?
Bei einer ausreichenden Tiefe können die Profilrillen der Winterreifen Wasser und Schnee besser aufnehmen und ableiten, wodurch Aquaplaning (Fahrzeuggleiten auf Wasser wegen unzureichender Reifenwasserverdrängung) verhindert und der Bremsweg verkürzt werden.
Zudem gewährleistet eine ausreichende Reifenprofiltiefe eine bessere Traktion der Winterreifen und damit eine verbesserte Fahrstabilität, insbesondere bei Schnee, Eis und Nässe. Andernfalls kann Dein Fahrzeug die Bodenhaftung verlieren und wird dadurch unkontrollierbar.
Welche gesetzlichen Vorschriften gelten bei der Mindestprofiltiefe von Winterreifen?
Um Deine Verkehrssicherheit zu gewährleisten, gibt es gesetzliche Vorschriften zur Mindestprofiltiefe von Winterreifen. Nach der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (§ 36 StVZO) müssen Winterreifen ein Mindestprofil von 1,6 mm aufweisen. Im genauen Wortlaut besagt er:
Paragraph 36 StVZO
Luftreifen an Kraftfahrzeugen und Anhängern müssen am ganzen Umfang und auf der ganzen Breite der Lauffläche mit Profilrillen oder Einschnitten versehen sein. Das Hauptprofil muss am ganzen Umfang eine Profiltiefe von mindestens 1,6 Millimetern aufweisen; als Hauptprofil gelten dabei die breiten Profilrillen im mittleren Bereich der Lauffläche, der etwa 3/4 der Laufflächenbreite einnimmt.
Diese Vorgaben für die Profiltiefe gelten sowohl für neue Winterreifen als auch für bereits abgefahrene Reifen. Weiterhin besteht die Vorschrift für alle Fahrzeuge, unabhängig von ihrer Größe oder dem zulässigen Gesamtgewicht.
Als Expert*innen empfehlen wir bei Winterreifen eine Profiltiefe von mindestens 4 Millimetern, um eine ausreichende Haftung und Sicherheit im Winter zu gewährleisten. Bei einer geringeren Profiltiefe kann die Haftung auf der Straße deutlich beeinträchtigt sein. Für Sommerreifen empfehlen wir übrigens ein Profil von 3 Millimetern, um möglichst viel Sicherheit zu gewährleisten.
Zum Vergleich: Neue Winterreifen werden meist mit einer Profiltiefe von etwa 8 bis 9 Millimeter ausgeliefert. Da die gesetzliche Mindestprofiltiefe von Winterreifen 1,6 Millimeter beträgt, bieten Dir neue Reifen ein erhebliches Sicherheitspolster und ermöglichen eine gute Performance auch bei nass-glatten Straßenverhältnissen.
Hinweis: Beachte, dass die gesetzliche Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern für alle Deine Reifen gilt, egal ob Sommer-, Winter- oder Ganzjahresreifen, und unabhängig vom Fahrzeugtyp. Ein ausreichendes Profil ist entscheidend für Deine Fahrsicherheit, besonders bei nassen und rutschigen Straßenbedingungen. Prüfe daher regelmäßig die Profiltiefe Deiner Autoreifen und tausche sie aus, wenn die Mindestprofiltiefe unterschritten wird, um immer sicher unterwegs zu sein.
Rechtliche Konsequenzen bei der Missachtung der Vorschriften zur Mindestprofiltiefe
Wenn Du mit Deinem Fahrzeug ohne ausreichende Mindesttiefe bei Deinen Winterreifen am Straßenverkehr teilnimmst, gefährdest Du nicht nur Deine eigene Sicherheit, sondern auch die der anderen Verkehrsteilnehmer*innen.
Bei einer Profiltiefe von weniger als 1,6 Millimetern drohen gesetzliche Konsequenzen, da Du damit offiziell eine Ordnungswidrigkeit begehst. Gemäß dem Bußgeldkatalog kann dies mit einem Bußgeld von 60 Euro und einem Punkt in Flensburg geahndet werden. Im Falle eines Unfalls oder einer Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer*innen kann das Bußgeld sogar höher ausfallen.
Zudem erlischt bei zu geringem Reifenprofil Deiner Winterreifen Dein Versicherungsschutz, was bei einem Unfall erhebliche finanzielle Folgen haben kann.
Mit welchen Sicherheitsgefahren muss im Straßenverkehr zusätzlich gerechnet werden?
Ein zu geringes Profil bei Winterreifen birgt neben den gesetzlichen Konsequenzen auch erhebliche Sicherheitsgefahren, da sich Dein Unfallrisiko drastisch erhöht. Die Reifen verlieren bei Schnee, Eis oder Nässe an Haftung und das Risiko von Aquaplaning und Rutschen erhöht sich. Auch der Bremsweg verlängert sich im Vergleich zu Sommerreifen deutlich.
Zudem verringert sich die Stabilität Deines Fahrzeugs in Kurven, was zu einem Kontrollverlust führen kann. Es ist daher unerlässlich, die Profiltiefe regelmäßig zu überprüfen und den Wechsel auf Winterreifen rechtzeitig durchführen zu lassen.
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Mit diesen Methoden lässt sich die Profiltiefe Deiner Winterreifen aussagekräftig messen
Das Messen der Profiltiefe Deiner Winterreifen ist einfach und kann unter anderem mit einem Tiefenmesser durchgeführt werden, welchen Du in jedem handelsüblichen Baumarkt oder Fachgeschäft erwerben kannst.
Setze den Messer in die Profilrillen ein und lese den Wert ab. Wiederhole die Messung an verschiedenen Stellen des Reifens, da die Tiefe nicht überall gleich sein muss. Achte darauf, dass die Messspitzen des Geräts den Boden der Profilrillen und nicht die Stege, kleine Erhebungen innerhalb der Rillen, berühren, um ein genaues Ergebnis zu erhalten.
Eine weitere gängige Methode ist die Verwendung einer Münze, beispielsweise einer Ein-Euro-Münze. Setze die Münze in eine der Profilrillen ein und achte darauf, dass die goldene Außenkante der Münze vollständig verdeckt ist. Der Rand der Münze ist exakt 3 Millimeter breit.
Wenn die Außenkante zwischen den Reifenrillen verschwindet, ist das Profil der Winterreifen ausreichend. Wenn der äußere goldene Rand der Münze sichtbar ist, ist das Reifenprofil Deiner Winterreifen zu gering und es wird Zeit, Deine Reifen auszutauschen.
Um Sicherheit zu gewährleisten, ist es ratsam, die Profiltiefe Deiner Winterreifen regelmäßig zu messen – wir empfehlen, dies alle zwei Monate zu tun, mindestens aber einmal in der Saison und vor längeren Fahrten.
Allgemeine Lebensdauer von Winterreifen
Die Lebensdauer Deiner Winterreifen hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Qualität der Autoreifen, Deiner Fahrweise und den Straßenbedingungen. Generell solltest Du Deine Winterreifen nach etwa 4 bis 6 Jahren austauschen, da das Gummi mit der Zeit altert und seine wichtigsten Eigenschaften verliert.
So bestimmst Du das Alter Deiner Winterreifen
Das Alter von Winterreifen kann anhand der DOT-Nummer auf der Reifenflanke bestimmt werden. Die DOT-Nummer besteht aus vier Zahlen, wobei die ersten beiden Ziffern die Produktionswoche und die letzten beiden Ziffern das Produktionsjahr anzeigen.
Zum Beispiel bedeutet „DOT XXXX0323“, dass der Reifen in der dritten Woche des Jahres 2023 hergestellt wurde. Achte beim Kauf neuer Winterreifen daher immer auf das Produktionsdatum, um sicherzustellen, dass Du neue Winterreifen mit einer Profiltiefe von mindestens 4 (besser: 8 bis 9) Millimetern erhältst.
Tipps: Erhöhe die Haltbarkeit Deiner Reifen
Lass Deine Reifen regelmäßig rotieren, um eine gleichmäßige Abnutzung zu erreichen.
Reifenlagerung: Wenn Du die Reifen nicht verwendest, bewahre sie an einem kühlen, trockenen Ort auf und stapele sie übereinander, um Druckstellen zu verhindern. Vermeide direkte Sonneneinstrahlung und Kontakt mit Ölen oder Chemikalien.
Überprüfe den Luftdruck regelmäßig und stelle den empfohlenen Wert ein.
Fahre vorausschauend und vermeide abruptes Beschleunigen und Bremsen, um den Reifenverschleiß zu reduzieren.
Vermeide das Fahren mit Winterreifen auf trockenen oder warmen Straßen, da dies zu einem schnelleren Verschleiß führt.
Reinige die Reifen regelmäßig, um Schmutz und Ablagerungen zu entfernen.
Wechsele Deine Reifen rechtzeitig zwischen Sommerreifen und Winterreifen, um den Winterreifen eine längere Pause zu gönnen.
Du hast noch mehr Fragen zum Thema Reifenwechsel? Unsere Fachkräfte stehen Dir zur Verfügung, um und Dich bei der Auswahl des passenden Reifenservice zu unterstützen.